Baubericht: MBT M 48 A2 GA2

Der Bau dieses Modells war eigentlich weder geplant noch in sonst einer Weise angedacht, da die Darstellung eines deutschen Kampfpanzers M 48 eine größere Umbauaktion oder/und den Einsatz weiterer finanzieller Mittel voraussetzt - ausgehend von den momentan vorhandenen Modellen des M 48 von Tamiya, AFV oder Academy.
Während der Modellbauausstellung 2009 in Oberschleißheim bekam ich durch einen Modellbaukollegen den Umbausatz von LO-MODEL, der Umbausachen für drei verschiedene Modelle, 2x M 48 und 1x M 60, enthält. Ich entschloß mich äußerst kurzfristig noch zum Kauf einer Einzelgliederkette von AFV-Club und begab mich auf die Suche nach einem M 48-Modell, das ich schließlich auch fand. Die Ausgaben für alle drei Sätze waren mit 18 Euro sehr günstig.

Meine Überlegung ging dahin, den M 48 "aus den Schachteln" zu bauen und ihn parallel zum Bau des TPz HUMMEL als Testobjekt zu verwenden, vor allem bzw. speziell bei der Farbgebung. "Wenn beim M 48 etwas farblich schief geht, tut das noch lange nicht so weh wie beim Hummel!" - soweit jedenfalls waren meine Gedanken.

Bevor ich mit dem Zusammenbau begann, habe ich (wieder) etwas über das Fahrzeug recherchiert - und je länger ich mich mit dem M 48 beschäftigte, desto deutlicher wurde, dass ich am ursprünglichen Bausatz einiges zu verändern musste, um ein halbwegs authentisches Fahrzeug zu bekommen. Die "gröbsten Bausatz-Fehler" - Modell M 48 A3 zum Rückbau auf A2 - waren folgende:

  • falsches Motordeck => seitliche Form der Lüftergitter und "Buckel" auf dem Motordeck
  • falsches Motordeck => beidseitig Anschlüsse für Luftfilterkästen des A3 und fehlende Scharniere
  • Auspuff der Kampfraumheizung nach rechts
  • Rohrzurrung
  • Fahrwerk etwas zu hoch
  • fünf Stützrollen (= zwei zuviel)
  • fehlender Kasten am rechten Heck (Außenbordsprechanlage)
  • fehlende, bundeswehrspezifische Fahrzeugbeleuchtung
  • Unterschneidung am hinteren Teil der Kommandantenkuppel

Weiterhin bemerkte ich, dass am Turm ebenfalls einige "Nacharbeiten" nötig waren - trotz der Teile des Umbausatzes.
Einige dieser Bausatzfehler habe ich nicht beseitigt / beseitigen können, weil entweder ein Übermaß an Eigeninitiative dafür nötig gewesen wäre - oder eine größere Geldausgabe für einen weiteren Umbausatz, der jedoch die bisherigen Beschaffungskosten um ein Vielfaches überstiegen hätte.

Im Einzelnen hatte ich mir folgende Bausätze für den M 48 A2 GA2 bereitgelegt:

 

 

INHALTSVERZEICHNIS

 

1. Modellbau/-umbau

2. Grundlackierung

3. Fahrzeugbeschriftung

4. FADING & Kleinteile

5. PIN-WASHING

6. Kettenbemalung

7. CHIPPING

8. Schlamm

9. Abschlußarbeiten

 

 

 

 

Der Bau des Modells

 

Bevor ich mit dem Zusammenkleben des Fahrwerks beginnen konnte, wollte bzw. musste ich auf jeden Fall die Fehler an beiden Wannenseiten beseitigen (Bild rechts). Der Vollständigkeit halber wurden die Öffnungen am Wannenboden ebenfalls verschlossen. Dazu passte ich Plastikreste in die Öffnungen ein, verklebte diese und glättete die Bereiche mit Spachtelmasse, die nach dem Trocknen noch verschliffen wurden.
Das Modell des M 48 A3 war vom Hersteller so ausgelegt, dass ein kleiner, batteriebetriebener Elektromotor hätte eingebaut werden können - und die entsprechenden Öffnungen waren für mein statisches Modell 'nicht akzeptabel'.

Die nachfolgenden Bilder zeigen meine Umbau- bzw. Zusatzbauten an der Wanne des M 48 A2 GA2, um diese annähernd dem Original anzugleichen (Erklärungen der einzelnen Scratcharbeiten in den Großbildern).

 

Nach diesen ganzen Um- und Scratchbaumaßnahmen sieht die Wanne des M 48 jetzt so aus:

 

 

 

Jetzt folgten die Arbeiten am Gußturm des M 48 PATTON. Die meisten Teile des Conversion Sets sind für den Turm vorgesehen. Die Änderungen am Turm - durch das Umbauset - sind im Einzelnen:

  • Ummanteltes 105mm-Rohr des Leopard 1
  • angepasste Rohrblende
  • Zielscheinwerfer - mit Anschluß auf dem Turmdach sowie Schutzpanzerung
  • erhöhte Kommandantenkuppel des Leopard 1
  • Behälter für Zielscheinwerfer am Turmheck
  • beidseitig angebrachte Nebelmittelwurfanlage

An Eigenbauten kamen noch zwei Stützauflagen für die Kommandantenluke, Haltestift für eine Rundumkennleuchte (RKL = gelbes Blinklicht), bw-eigene Antennenfüße, die Halterungen für die Nebelwurfbecher, Halterung an der Rohrblende sowie diverse Verbesserungen hinzu.
Auch hier sind die einzelnen Erklärungen in den Großbildern nachlesbar:

 

 

 

Weitere, oben genannte Bausatzfehler habe ich nicht beseitigt. Dabei handelt es sich um die Korrektur der Lüftergrätings seitlich (verlaufen beim Typ A2 komplett gerade nach hinten - beim A3 ein Winkel im hinteren Bereich) und die Beseitigung des Buckels auf dem Motordeck (beim A2 nicht vorhanden). Diese Maßnahmen wären in Eigenarbeit viel zu aufwändig gewesen oder hätten - für einen weiteren Umbausatz (Fa. LEGEND o. A.E.F.-Designs) - zuviel Geld gekostet.
Weiterhin habe ich den Zwischenraum der neuen Rohrblende zum Turm nicht verkleidet.

 

 

Grundierung, Lackierung, erste Alterung, Detailbemalung

 

Nun konnte ich mit dem Lackieren des Modells beginnen ...

Da der M 48 gleichzeitig als "Test-Modell" für den TPz HUMMEL dienen soll, sollte das Modell in GELB-OLIV (RAL 6014) lackiert werden - analog zum HUMMEL. Da es diesen Farbton als Acrylfarbe so nicht gibt, wurde mir von Modellbaukollegen geraten, die REVELL-Farbe #46 (Nato-oliv) zu nehmen und diese noch leicht aufzuhellen.
Ich folgte diesem Rat und mischte mir die Grundierung aus folgenden Komponenten selbst zusammen:

70% Revell Acryl #46 - 30% Tamiya X-22 CLEAR - wenige Tröpfchen Vallejo IRAQUI SAND (zum Aufhellen) und verdünnte diese Mischung mit einer Kombination aus WASSER und einem kleinen Anteil Isopropanol soweit, dass sie spritzfertig war. Diese Farbmischung trug ich nun deckend auf das Modell auf.
Als die Farbe gut ausgetrocknet war (ca. 3h), hellte ich diese Grundfarbe nochmals auf und bespühte die glatten Flächen des Fahrzeugs, um an diesen Stellen einen ausgebleichten Eindruck zu erzeugen. Dabei wurde diese Mischung noch stärker verdünnt, damit sie nur ganz leicht die Grundfarbe deckt.
Der Fahrwerksbereich hingegen

Vor der Grundierung des Modells trennte ich die Laufrollen aus den Spritzlingen und brushte diese nach dem Versäubern und entgraten mit TIRE BLACK von Gunze, um die Laufrollengummis schwarz zu machen. Danach wurden die beiden Einzelgliederketten von AFV-Club mit Tamiya X-21 SCHWARZ seidenmatt - ebenfalls deckend - grundiert. Als ich das Fahrzeug mit dem Gelb-oliv brushte, bekamen die Laufrollen ebenfalls ihre Farbe. Um jedoch die Laufrollengummis nicht ebenfalls in grün zu lackieren, benutzte ich eine Schablone, die Farbe bzw. Farbnebel auf den Gummibandagen verhinderte.

Das Ergebnis meiner Bemühungen ist anhand der folgenden Bilderserie zu sehen:

 

 

Decals / Fahrzeugbeschriftung

 

Jetzt konnte ich die Decals aufbringen. Nachdem im Bausatz nur Decals für ein amerikanisches Fahrzeug vorhanden waren, musste ich mir die entsprechenden deutschen Zeichen aus meinem Restebestand zusammensuchen.
Leider hatte ich kein Decal mit der MLC-Klasse 53, so dass ich dieses Schild selbst anfertigen musste. Erst lochte ich ein breites Tamiya-Tape und hatte so den gelben Kreis, bevor ich die Ziffern aus einer Stencilit-Schablone aufklebte (Bild links) und anschließend schwarz brushte (Bild rechts).

Danach wurden die Stellen am Modell, wo die weiteren Decals angebracht werden sollten, mit Klarlack versiegelt und die Decals dann mit SET & SOL verarbeitet. Nach einem mehrstündigen Durchtrocknen habe ich das gesamte Modell mit Klarlack seidenmatt versiegelt, um anschließend einen Filter aus Ölfarbe u. White Spirit über das gesamte Fahrzeug zu legen.
Oberwanne und Turm bekamen einen hellen Filter, die Unterwanne und das Fahrwerk sind dunkel "gefiltert" worden.

 

 

Fading am Modell

 

Nach fast zwei Tagen Trocknungszeit entschloß ich mich, am M 48 ein Fading zu machen. Nötig wäre es nicht gewesen, aber das Modell dient mir als "Vorlage und Übungs-/Testobjekt" für den TPz HUMMEL (wie schon erwähnt).
Nachdem ich mir Ölfarben zurechtgelegt hatte, die ich für geeignet hielt, trug ich diese auf - im Bereich der Oberwanne immer nur auf kleinen Flächen, den Turm habe ich komplett auf einmal vorbereitet für das Fading. Nach dem Auftragen der 'Öl-Punkte' wurden diese mit einem Rundpinsel Gr. 4 mit-/ineinander verstrichen. Bei den horizontalen Flächen arbeitete ich von innen nach außen - die vertikalen Flächen zog ich von oben nach unten ab. Dazwischen wurde der Fading-Pinsel immer wieder ausgewaschen und mit sauberem White Spirit wieder leicht angefeuchtet.

Diesen Farbauftrag ließ ich nun über 24 Stunden austrocknen, bevor ich die nachfolgenden Bilder gemacht habe. Trotz der vielen Farbpigmente der Ölfarbe, die bislang auf dem Modell verteilt sind, hat dieses einen leichten Glanz. Das Glänzen stammt vom Künstlerterpentin und wird auf den Fotos noch durch die beiden Lampen verstärkt, die ich zum Fotografieren des Modells benutzt habe.
Das Fadingergebnis ist auf den Bildern leider nicht so gut zu erkennen wie am realen Modell. Da ich aber mit dem Arbeitsergebnis zufrieden war, konnte ich diese Technik jetzt "beruhigt" auch am TPz HUMMEL anwenden.

 
 

 

Jetzt war es an der Zeit, ein paar Kleinteile zu verbauen (Heckbeleuchtung des Fahrzeugs nach BW-Vorgaben) sowie einige Fahrzeugdetails zu bemalen.
Die Heckbeleuchtung besteht aus den zwei Schluß-/Bremsleuchten auf den Kettenabdeckungen, insg. vier Reflektoren ('Katzenaugen') und den beiden Tarnschlußleuchten, die an der Wanne unten angebracht sind.
Die Detailbemalung umfasste ebenfalls die gesamte Beleuchtung, Nebelmittelwurfanlage, Winkelspiegel, div. Markierungen im Fahrwerksbereich und einige weitere kleine Sachen. Abgeschlossen ist die Detailbemalung noch nicht - denn es fehlt z. B. noch der Auspuff (Fahrerplatz) oder die Verrußung der Motor-Auspuffgitter.

 

 

PIN-WASHING

 

Als nächsten Schritt der Farbgebung beschäftigte ich mich mit dem Detail-Washing - oder PIN-Washing, wie es seit einiger Zeit auch genannt wird. Dafür griff ich ebenfalls wieder zu Ölfarben, da diese in stark verdünntem Zustand die beste Kapillarwirkung hat.
Den ersten Versuch machte ich mit BURNT SIENNA, aber diese Farbe überzeugte mich nicht. Nach dem Trocknen empfand ich den Farbton als zu bräunlich und zu hell. Daraufhin mischte ich VANDYK BRAUN hinzu - in einem Verhältnis von 50 : 50 - und das Ergebnis überzeugte mich schon mehr.
Aber es war mir immer noch zu hell, worauf ich die Mischung mit minimal ELFENBEINSCHWARZ nochmals abtönte und am Modell versuchte. Nach dem Trocknen am Testmodell sagte mir die Mischung zu und wurde verwendet. Allerdings verdünnte ich das Gemisch noch weiter mit WHITE SPIRIT, um es wirklich sehr dünn zu bekommen. Um an einigen markanten Stellen die optische Wirkung zu verstärken, wurde das Detailwashing hier mehrmals durchgeführt.

 

 

 

PIGMENTE für die Kettenfarbe

 

Jetzt wurde es Zeit, dass ich mich um die Ketten des M 48 kümmere, denn nicht mehr lange - dann geht es an die Verschmutzung des Fahrgestells. Dazu sollten die Einzelgliederketten soweit fertig sein, um nur noch die Abstimmung mit dem Fahrwerk machen zu müssen.

Ich grundierte beide Ketten mit Tamiya MATTSCHWARZ und brushte die Mittel-/Endverbinder in einer Rostfarbe. Danach mischte ich mir ein Pigmentpulver in einer helleren Rostfarbe zusammen, das ich in PIGMENT FIXER (von Mig-Produktions) auflöste. Diese Mischung tupfte ich mit einem Rundpinsel auf die Rostgrundierung und ließ sie anschließend über Nacht austrocknen (Bild links).

 

Nachdem mein 'Roststaub' wischfest auf der Kette angetrocknet war, arbeitete ich mit einem harten Flachpinsel die Pigmentmischung EUROPEAN DUST in die Kette ein. Durch die beiden vorangegangenen Arbeiten kam zwangsläufig einiges an Pigmenten auf die Gummianteile der Kette. So musste ich diese nochmals nachbemalen.
Damit ich kein Tamiya NATO-BLACK auf die "verrosteten Stellen schmierte", bedurfte es einiger Sorgfalt und dementsprechend auch Zeit. Aber nach zwei Stunden akkurater Malarbeiten mit einem 1er Rundpinsel war auch dies erledigt. Den vorläufigen Abschluß der Arbeiten an der Einzelgliederkette bildete ein leichtes Trockenmalen mit ModelMaster STAHL, um die Stellen etwas hervorzuheben, die durch Laufrollen und Antriebszahnkränze einer Reibung unterliegen.

 

 

CHIPPING

 

Das Arbeiten mit Pigmenten an der Kette war für mich schon eine Premiere - und den nachfolgenden Arbeitsschritt machte ich ebenfalls zum ersten Mal: Fahrzeug-Chipping! - also das (gezielte) Anbringen von Lackbeschädigungen an einem Einsatzfahrzeug. Die Herausforderung hierbei war und ist, diese Schäden so anzubringen, dass sie 'zum Fahrzeug passen' und einigermassen realistisch aussehen. Begangene Fehler beim Chipping werden gnadenlos aufgedeckt, können schwerlich im Nachhinein korrigiert werden und ruinieren so das Modell.
Viele namhafte Modellbauer verwenden diese Technik, es gibt auch einige gute Anleitungen, wie man das Chipping durchführt - aber in meinem Fall leider hauptsächlich an Fahrzeug-/Panzermodellen des 2. Weltkriegs. Diese Fahrzeuge, überwiegend in GRAU, DUNKELGELB oder Mehrfarbtarnung gehalten, entsprechen leider in keinster Weise meinem gelb-oliven M 48. Auch amerkanische oder russische Modelle aus dieser Epoche haben einen auffallend anderen Grünton, so dass ich diese Farbvorschläge für Kratzer nicht verwenden konnte (wie mir Tests bewiesen).
Die Folge war, dass ich mehrere Tage damit zubrachte, für meine Kratzer die richtigen Farben herauszufinden, die a) halbwegs der Realität entsprechen und b) aber auch am Modell ansehbar sind.

Durch Nachfragen bei Modellbaukollegen und anschließendem Testen an einem Übungsmodell entschloss ich mich schließlich zu den Vallejo-Acrylfarben, die im Bild rechts zu sehen sind. Und bevor ich mich an den M 48 wagte, habe ich mehrere Übungskratzer an meinem Übungsmodell versucht, um so ein Gespür für die richtige Verdünnung und das richtige Anbringen zu bekommen.
Nachdem die Tests immer besser verliefen, nahm ich mich dem M 48 an und brachte als Erstes die Kratzer an, die den Lack etwas tiefer beschädigt haben sollen. Zuerst mischte ich PALE SAND mit etwas YELLOW TAN, damit das SAND nicht so grell aussah. Verdünnt habe ich die Mischung mit destilliertem Wasser. Durch das anständige Vermischen und der Zugabe des ein oder anderen Tropfens Wasser erhielt ich eine Farbe, die in etwa die Konsistenz von Milch hatte - etwas dickflüssiger als Wasser ...

Für die Bemalung nahm ich einen neuen DaVinci-Pinsel Gr. 5/0, der aber nur wenig Farbe an die Spitze bekam. Vorher bereits suchte ich mir einige Stellen am Modell aus, die größere Lackschäden bekommen könnten, was bei Bundeswehrfahrzeugen gar nicht so einfach ist.
An einigen wenigen Stellen brachte ich dann vorsichtig "Kratzspuren" an. Diese weißen Fleckchen wurden dann ausgemalt mit Vallejo FLAT BROWN, wobei ich darauf achtete, einen minimalen weißen Rand sichtbar zu lassen. Diese Farbe wurde genauso verdünnt wie oben beschrieben, jedoch nahm ich jetzt den dünnsten Pinsel, den ich hatte: DaVinci 10/0. Und größere Lackabplatzer erhielten in der Mitte zusätzlich noch einen "grauen Kern" mit Vallejo GERMAN GREY.
Das Ergebnis meiner Mühen ist in der nachfolgenden Bilderserie zu sehen:

 

Den großen Schäden sollten nun kleinere Kratzer folgen. Auch hier stand ich wieder vor dem Problem der richtigen Farbwahl, der Farbkonsistenz und dem Auftragen. Die "Originalfarben" (hellgraue Grundierung bei BW-Fahrzeugen) sah am Modell "sehr unglücklich" aus, aufgehellte Grundfarbe war nach dem Trocknen nicht erkennbar und noch hellere Grundfarbe kam der Grundierung wieder sehr ähnlich.
Aus einer Laune heraus versuchte ich nochmals den Farbton GERMAN GREY - und war überrascht, dass sich diese Farbe optisch sehr gut eignet. Wiederum begann ich mit dem Üben an meinem Testträger, nachdem die Farbe entsprechend verdünnt war. Ich benutzte hierfür wieder einen 10/0er Pinsel.
Die ersten Versuche waren noch viel zu breit - aber ich erreichte es nach einiger Zeit, dass die Striche sehr dünn wurden ... alles eine Sache der Übung und "richtigen Handhabung" ...

Nach Abschluß des Chippings war ich einigermaßen zufrieden mit meiner Arbeit - immer in Anbetracht dessen, dass ich dies zum ersten Mal angewendet habe.

Ich habe das Anwenden der Kratzer etwas übertrieben und einige zuviel gemacht, wie die nachfolgenden Makro-Bilder zeigen. Dieser Effekt mildert sich aber ab, sobald man das Modell im Original ansieht. Zudem war es - wie schon geschrieben - "mein erstes Mal", und bei zukünftigen Modellen weiß ich, dass ich mich etwas zurückhalten muss, wenn ich wieder "chippe".

 

 

Verschmutzung/Verschlammung des Fahrwerks

 

Diesem Modell wollte ich eine schöne Schlammpackung im Laufwerksbereich zukommen lassen (der M 48 ist nach wie vor das Testmodell für den TPz HUMMEL). Dafür verwendete ich erstmals Pigmente sowie weitere Produkte von MIG-Productions.
Bevor ich mich an diese Arbeit(en) gemacht habe, informierte ich mich ausgiebig im Internet sowie meinen eigenen Unterlagen über die Vorgehensweise, wie u. a. Adam Wilder an dieses Vorhaben herangeht und umsetzt (Buch F.A.Q. und DVD 1 - Pigmente). In Anlehnung an diese Techniken begann ich dann mit meinen Arbeiten.

Als Erstes grundierte ich die Unterwanne mit Pigmenten. Dazu nahm ich DARK MUD, PIGMENT FIXER und rührte mir daraus eine "Brühe" an, die ich dünn mit einem großen Rundpinsel auf der Wanne verteilte (Bild links).
Ob das - im Nachhinein gesehen - nötig war, sei dahingestellt, da man davon am Ende nichts mehr erkennt. Andererseits hat diese - jetzt rauhe - Oberfläche dazu geführt, dass die nachfolgenden Pigmente bestimmt besser auf dem Untergrund haften.

 

Jetzt folgte das Herstellen der Schlammmischungen. Begonnen habe mit hellen Farben, die ich nach eigenem Gutdünken zusammenmischte, bis mir der Farbton gefiel. Verwendet habe ich dabei sowohl Mig-Pigmente und Pastellkreiden.

Gestreckt wurde das Ganze dann mit Gips - oder im meinem Fall Innenspachtel. Um eine zähe Konsistenz zu erhalten, fügte ich ACRYLIC RESIN dazu und etwas Wasser. Anschließend wurde diese Mixtur verrührt und etwas Wasser (wenn zu dick) oder Spachtelpulver (wenn zu dünn) dazu gegeben, bis ich eine zähe, leicht klumpige Konsistenz erreichte.
Mit einem alten Rundpinsel tupfte ich diese Schlammmischung auf die Wanne auf.

Nach dem Austrocknen der ersten Schicht kam eine zweite, dunklere Mischung zum Einsatz. Diese wurde nur partiell aufgetupft und nach dem Trocknen mit Pigmenten 'verblendet', um die harten Übergänge zwischen hell und dunkel einander anzugleichen.
Schließlich - als letzter Arbeitsgang - folgte eine Art Washing mit noch dunklerer Brühe, die ebenfalls aus Pigmenten hergestellt wurde (mit White Spirit + Feuerzeugbenzin), um nasse Stellen des Drecks zu simulieren. Dieses Washing wurde ebenfalls nicht deckend verwendet - und dazwischen habe ich allzu grobe Übergänge mit trockenen Pigmenten immer wieder verblendet. Die nächsten sechs Bilder zeigen einige Arbeitsschritte ...

 
 

 

Diese "Schlammarbeiten" wendete ich nicht nur an der Wanne, sondern auch bei den Lauf- und Stützrollen an - wenn auch nicht in dem starken Maß wie an der Wanne. Während dieser Arbeiten sollte man tunlichst drauf achten, dass die Zapfen, auf denen die Rollen aufgesteckt werden, sauber bleiben. Ansonsten bekommt man Probleme, die Laufrollen sauber aufzustecken.
Eine Möglichkeit wäre das Abkleben dieser Zapfen (was ich vergessen hatte) oder - vor dem Aufstecken - das Saubermachen mittels Abschaben des Drecks und säubern mittels Schleifpapier. Diese zweite Version musste ich bei einigen Schwingarmen anwenden, bevor ich die Laufrollen anbringen konnte.

 

Das Laufwerk des M 48 war jetzt soweit fertig gestellt, dass ich die Ketten aufziehen konnte, oder vielmehr: hätte können. Da das Aussehen der Ketten jedoch noch nicht dem optischen Zustand der Unterwanne entsprach, entschloß ich mich zu einem abschließenden Pigment-Washing an den Ketten.
Dafür mischte ich DRY MUD mit Feuerzeugbenzin und trug dies dann großzügig auf die Ketten (Ober- und Unterseite) auf. Da das Benzin sehr schnell trocknet, konnte ich recht zügig erkennen, wo noch etwas fehlt und an diesen Stellen nacharbeiten. Die letzte Arbeit an den Ketten war das Abwischen der Kettenpolster mit einem leicht feuchten Schwämmchen. Dann hatten die Ketten das Aussehen, wie es auf dem rechten Bild zu sehen ist.

Beim vorsichtigen Aufziehen der Ketten musste ich feststellen, dass beide um ein Kettenglied zu lang waren (gem. den Angaben auf der AFV-Schachel). Das Kürzen war - trotz bereits aufgelegter Kette(n) - eine einfache Arbeit, und "kaputt gegangen" ist dabei auch nichts.
Jetzt hat mich interessiert, wie das Modell komplett (mit Turm) aussieht - und habe das Ende dieses Arbeitsschrittes ebenfalls dokumentiert.

 

 

Abschlußarbeiten & Fertigstellung

 

Jetzt folgten die ganzen kleinen (jedoch zeitaufwändigen) Arbeiten, um das Modell des M 48 PATTON zu vervollständigen. Dabei habe ich verschiedene Einzelteile am Modell angebracht, die teilweise noch durch Scratch-Arbeiten ergänzt wurden, so dass das Modell anschließend - im Gesamtüberblick - folgendermassen aussah:

 

Einige der doch zahlreichen Einzelarbeiten habe ich nachfolgend noch im Bild festgehalten:

Das linke Bild zeigt das Abschleppseil auf der linken Kettenabdeckung - rechts ist es genauso vorhanden. Dafür nahm ich die Abschleppösen aus dem Bausatz, trennte diese voneinander und bohrte sie 'unten' auf. Das Seil selbst ist ein 0,8mm-starkes, weiches Kupferseil von PERFECT SCALE, das es als Meterstück zu kaufen gibt.
Etwa bei der Hälfte des Seils verbaute ich eine Zusatzfixierung (wie am Original), die ich mir aus einem Plastikstück zurechtschnitt und -feilte.

Im vorderen (Bug)Bereich befestigte ich beidseitig ein Ersatzkettenglied, das aus dem AFV-Kettensatz stammt. Die Befestigungsbänder bestehen aus etwas stärkerer Alu-Folie. Parallel dazu wurde die Fahrerluke in offener Stellung mit Sekundenkleber fixiert (=rechtes Bild), da der Militärkraftfahrer (MKf) aus seiner Luke schauen wird.

 

Am Heck des Kampfpanzers waren Farbarbeiten nötig, um den Auspuffgittern das entsprechende Aussehen zu geben (Bild links).
Zuerst habe ich mit meiner Airbrush und der Gunzefarbe RUßSCHWARZ eine leichte Grundierung der Roste vorgenommen, bevor diese dann mit schwarzen Pigmenten (Pastellkreide) und einem mittelharten Flachpinsel mattiert wurden. Nachdem die Dieselverbrennung des M 48-Motors ziemlich "öligen Dreck" verursacht, versuchte ich diesem Aussehen mit dem Anbringen von verdünntem Gunze OIL gerecht zu werden.

Auch auf dem Turmdach war noch einiges zu erledigen (Bild rechts). Als erstes widmete ich mich dem Stromkabel für den Zielscheinwerfer - gefolgt vom Ankleben der MG-Lafette mit MG 3 auf der rechten Seite der Kommandantenkuppel. Den Abschluß bildeten die beiden Antennen aus 0,3mm-Federstahldraht, die ich in vorgebohrte Löcher der Resin-Antennenfüße einklebte.
Weiterhin befüllte ich beide Turmstaukörbe - auf der einen Seite eine Tarnnetznachbildung, während der zweite Korb mit Ausrüstungsgegenständen 'beladen' wurde. Diese stammen aus der Grabbelkiste bzw. sind von der Fa. DOLP.

 

Die beidseitigen Detailaufnahmen zeigen (rechts) nochmal die befüllten Turmstaukörbe mit Tarnnetz und Packtaschen / Rucksack - und links ist das Stromkabel, welches aus dem Stecker am Turmdach zum Zielscheinwerfer verlegt ist.
Für die "richtige Verlegung" bediente ich mich einiger Detailbilder eines M 48 A2 GA2, den ein Bekannter für mich in Munster fotografierte.

 

 

Am (für mich) fertigen Modell mißfiel mir nach wie vor die Lücke zwischen der Rohrblende und dem Turm. Am Original ist an dieser Stelle eine Schutzplane angebracht. Nach Anregungen von Modellbaukollegen fasste ich den Entschluß, nachträglich noch solch eine Plane anzubringen.
Ein Versuch mit Papier schlug fehl - und ich erhielt den Ratschlag, diese Plane entweder mit Malerkrepp oder Tamiya-Maskierband nachzubilden. Unter anderem ein Vorteil dieser Materialien war, dass sie von Haus aus selbst kleben. Malerkrepp erwies sich für diese schmale Stelle als ungeeignet und nach dem sechsten Versuch mit Tamiya-Band sagte mir das Ergebnis, vor allem in Bezug auf den Faltenwurf, zu.

Schließlich brachte ich noch einen 0,2mm-dicken Kupferdraht (Befestigung) mittels dünnem Sekundenkleber an und glich diesen Nachbau mit Tamiya- und Vallejofarbe dem Fahrzeug an, wie auf den nachfolgenden Bildern zu sehen ist.

 

Nun machte ich mich an die Bemalung der Panzerbesatzung (Kommandant & Kraftfahrer) sowie an das Erstellen einer kleinen Vignette. Das Endergebnis der Arbeiten ist in meiner "Galerie der Einzelfahrzeuge" hier zu sehen.

 

 

 

E N D E