Baubericht: Spähpanzer 2 A1 'LUCHS'

Schon seit einigen Jahren lag in meinem Bausatzlager das Modell des Spähpanzer 2 LUCHS der Fa. Revell, im Maßstab 1/35. Diesen Bausatz bekam ich irgendwann einmal günstig über ein Onlineportal. In der Zwischenzeit 'sammelte' ich dazu verschiedenste Zurüsteile - auf Messen, Ausstellungen und bei speziellen Onlineanbietern. So bekam ich alles zusammen, was man für/an den Luchs verbauen kann.
Im Endeffekt kamen dann folgende 'Aftermarkt-Teile' zusammen, die in der Modellschachtel aufbewahrt wurden:

  • Resinreifen Continental, altes M-Profil - Real Model
  • Resinreifen Michelin, Gefechtsreifen neu ,gewichtet - Signifier
  • Ätzteilsatz für Revell LUCHS - Eduard
  • Panzerbesatzung, ca. 1980 - DOLP
  • BW-Taschenset - DOLP
  • Nebelwurfbecher, gedreht - Voyager
  • Ätzteile Werkzeughalterungen, deutsch - Voyager
  • Seilkauschen / T-Zughaken / Schleppseil - Perfect Scale Modellbau
  • Rohr BMK 20mm Rh202, gedreht - Schatton
  • MLC-Schilder zum Aufreiben - Archer
  • Reste Ätzteilsatz TPz FUCHS - Voyager

Anfangs interessierte ich mich nur ganz gering für das Fahrzeug - andere Projekte hatten Vorrang oder standen auf meiner "to-do-Liste". Jedoch sah und fand ich bei diversen Exkursionen im Internet immer wieder das ein oder andere über den Spähpanzer und speicherte dies für mich ab.
Zwischenzeitlich tauchten im Internet zwei Bauberichte über den Spähpanzer auf, die mich natürlich ansprachen - aber gleichzeitig auch abschreckten! Denn durch diese Berichte erfuhr ich nach und nach die Schwächen und Fehler, die der REVELL-Luchs kostenlos mitliefert! Vor einigen Jahren hätte ich mich darum wenig gekümmert, mittlerweile jedoch strebe ich schon an, Modelle so nah wie möglich dem Original nachzubilden.

Warum, wieso oder weshalb Revell beim LUCHS-Bausatz einen solchen Kapitalfehler seinerzeit produziert hat, entzieht sich meiner Kenntnis - aber dieser 'geschossene Bock' hat sich vom ersten Bausatz an durchgezogen. Es wurden ja teilweise nur andere Spritzlinge in die beiden Folgemodelle gelegt, sozusagen ein Upgrade. Kurz nach meinem Baubeginn haute mir ein Modellbaukollege noch um die Ohren, dass beim LUCHS ein paar Dutzend Fehler drin sind ... was mich erschreckte, aber auch motivierte!

Hier nun eine Aufzählung der Fehler, von ganz grob bis minimal, die man entweder selber oder mit Hilfe von Zurüstteilen beseitigen sollte:

  • Seiten der Unterwanne verlaufen senkrecht
    ===> richtig wäre ein ca. 5° Winkel (Bootsrumpf)
  • Staufach am Fzg-Bug unten falsch positioniert
  • Fahrwerk nicht mit Lenkeinschlag oder Verschränkung darstellbar
  • minimal zu hohes Fahrwerk
  • fehlende Schweißnähte an Wanne und Turm
  • Gummireifen mit Phantasieprofil
  • rudimentär ausgebildetes Staufach zw. 2. und 3. Achse
  • runde Wartungsöffnung neben Funkerluke vergessen
  • teilweise falsche Grössen bei angespritzten Wannendetails
  • teilweise fehlende o. falsch positionierte Details
  • Hülsenauswurföffnung rechts falsche Dimensionen
  • Turm-MG mit 'komischer' Lafette
  • Turmabluft-Abdeckung links vorn mangelhaft dargestellt
  • 'Stahlverdickung' zw. Kdt- und RS-Luke falsch
  • Nebelmittelwurfanlage zu hoch am Turm angesetzt
  • Winkelspiegelabdeckungen fehlen
  • keine Turm-Zughaken
  • BMK-Rohr nur grob dargestellt
  • IR-Weißlicht-Zielscheinwerfer total falsch

Die obige Aufzählung ist aus dem Kopf gemacht und (leider) nicht abschließend. Beim Bau des SpPz LUCHS - und der Beseitigung der groben Fehler - nehme ich mir Originalbilder zur Hilfe, vor allem ein Walkaround auf panzer-modell.de.
Weiterhin verwende ich das Buch von Lohmann: SpPz LUCHS - eine technische Dokumentation, das Waffen-Arsenalheft RADPANZER DER BW, Fahrzeug-Profile DIE AUFKLÄRUNGSTRUPPE DER BW und Bilder, die ich mir im Internet zusammengetragen habe.

Mit diesen ganzen Unterlagen sowie dem angeeigneten Wissen um den LUCHS begann ich in der 1. Oktoberwoche 2013 mit dem Bau ...

Ursprünglich hatte ich nicht geplant, darüber auf meiner Seite einen (weiteren) Baubericht anzufertigen. In einem Modellbauforum wurde jedoch ein 'Mini-Groupbuild' über Aufklärungsfahrzeuge aller Epochen und Maßstäbe angeboten, mit der Maßgabe eines Bauberichts - und so rang ich mich dazu durch, den LUCHS in Angriff zu nehmen.
Aufgrund der großen Umbauarbeiten (ähnlich wie bei meinem TPz-1 HUMMEL) und der Menge an Zurüstteilen entschloss ich mich dann doch, meine Bauberichte um einen weiteren Artikel zu ergänzen. Dies dient u. a. als Erinnerungshilfe für mich selbst ...

 

 

Teil 1: Fahrzeugwanne
Teil 2: Fahrwerk
Teil 3: Turm
Teil 4: Farbgebung

 

 

Teil 1: Fahrzeugwanne

 

Korrektur der Unterwanne

 

Begonnen habe ich damit, der Unterwanne die richtige Schräge zu geben, um die Bootsform zu erhalten. Das rechte Bild zeigt den tatsächlichen Winkel am Modell (rote Linie) und den richtigen Winkel, wie es werden soll (grüne Linie).

Ich habe den Winkel absichtlich etwas schräger genommen (circa 8° statt der reellen etwas 5°), da ich die Seiten einerseits neu aufbauen möchte und die Schräge auch wirklich sichtbar sein soll.

Zu dieser Zeit überlegte ich noch hin und her, wie ich mit den mir zur Verfügung stehenden Werkzeugen das umsetzen kann. Schlußendlich machte ich die Grobarbeiten mit einer Trennschreibe und 'Dremel', das / die Feinheiten mit einer groben Feile und Schleifpapier in der Körnung 240 und 320.
Auf dem linken Bild erkennt man zwischen den gelben Linien die leichten Markierungen, die ich auf beiden Rumpfseiten mit Lineal und Gravurmesser eingeritzt habe. Zwischen diesen beiden Linien muss das Material weggenommen werden - oben weniger, unten mehr.

 

Mit diesen Gedanken begann ich an der Unterwanne mit den 'Flexarbeiten'. Dabei ging ich sehr vorsichtig zu Werke und kontrollierte immer wieder nach, dass ich nicht an irgend einer Stelle zuviel Material weg nehme. Nachdem das Grobe gemacht war, feilte ich die groben Raspel glatt oder - wo möglich - weg.
Das waren die Vorbereitungen für das Schleifen! Ich klebte mir einen halben Bogen Schleifpapier, Körnung 240, auf meine Bastelunterlage. Vorher versuchte ich halbwegs zu prüfen, dass die Unterlage auch waagrecht und plan ist. Dann kippte ich die Unterwanne, legte sie auf das Schleifpapier auf und begann das Schleifen, indem ich die Wanne auf dem rauhen Papier bewegte.

Auch hier kontrollierte ich ständig nach wenigen Durchgängen das erreichte Ergebnis, immer mit dem Hintergedanken, nicht zuviel abzuschleifen.
Diese Vorgehensweise musste ich auch noch bei der anderen Wannenseite machen, so dass mich die ganze Prozedur einige Stunden gewissenhafter (und staubiger) Arbeit sowie ein paar Bögen Schleifpapier gekostet hat. Mit dem erreichten Ergebnnis kann ich aber zufrieden sein, wie die nachstehenden Bilder belegen.

Natürlich konnten die bearbeiteten Seiten des Modells nicht so bleiben - und so machte ich mich an den "Neuaufbau" der Seitenwände. Dazu nahm ich mir eine Plastikkarte der Fa. Evergreen, Stärke 1mm und übertrug die eine ausgeschnittene Papierschablone auf die Sheetplatte.
Da beide Fahrzeugseiten identische Abmaße haben, konnte ich beide Seiten vorzeichnen und mittels Lineal sowie neuem, scharfen Skalpell ausschneiden. Etwas Ungenauigkeit hat sich bei den Trockenpassungen ergeben, aber es war glücklicherweise noch zuviel, was auf den selbstgemachten Seiten vorhanden war.

Bevor es jedoch ans Verkleben ging, musste ich in den Mittelteilen noch nacharbeiten!
Auf der rechten Fahrzeugseite schnitt ich den Staukasten für die Unterlegkeile aus (für die bereits ein Eduard-PE-Kasten vorbereitet war), mehr Arbeit bescherte mir die Einstiegstür auf der linken Seite. Hier arbeite ich mit Gravurmesser und ebenfalls Schablone, benutzte hier jedoch das abgefräste Originalteil des Bausatzes. Leider gelang mir das Nachgravieren der Tür nicht so genau wie vom Bausatz, aber ich hoffe, darauf, dass dies nach dem Lackieren nicht so ins Auge sticht.
In bzw. an der gravierten Tür wurde der Öffnungshebel und die Scharniere des Bausatzteils verbaut. Erwähnen möchte ich hier noch, dass ich an diesen beiden Stellen die Seitenteile von innen mit Plastikstreifen "verstärkt" habe ... 1mm Kartendicke ist nicht besonders stark.

Nach mehr oder weniger erfolgreicher Arbeit sieht die Wanne jetzt so aus:

Nach dem Verkleben der Seitenwände galt es noch, Überstände des Plastiks abzuschneiden, was mit einem scharfen Skalpell und mit Geduld gut gelingt. Danach folgt noch ein Durchgang mit Schleifpapier (Körnung 400 oder 600), um die Kanten der neuen Seitenteile an das Plastik des Bausatzes ohne Übergänge oder Kanten anzupassen.

 

Verfeinerungen der Fahrzeugwanne

 

Da ich zu diesem Zeitpunkt eh am Schleifen war, habe ich an den beiden Stellen im Heckbereich die Stellen der Propeller abgeschliffen (siehe links). Hier ist mir allerdings ein Malheur passiert, das ich zu spät bemerkte! Die Grätings und sonstigen Schrauben etc. werden durch Ätzteile ersetzt - soweit alles in Ordnung. Allerdings muss der Plastikring des Bausatzes erhalten bleiben - und ich schliff ihn auch mit weg.
Somit darf ich dieses Mißgeschick später mit Sheetmaterial wieder aufbauen ... Auf dem linken Bild ist zu erkennen, wie ich alles schön glattpoliert habe.

Rechts habe ich angedeutet, wo die vordere, verschraubte Klappe des Stauraums (für die Gleitschutzketten) eigentlich hingehört ...

 

Der nächste Bilderblock zeigt weitere Veränderungen, die ich an Ober- und Unterwanne durchgeführt habe. Hier möchte ich einfügen, dass die Passform der beiden Teile zueinander hervorragend ist! Beide Wannenteile sind - bedingt durch vier "Verbindungsstöpsel" - so passgenau, dass man hier eigentlich gar keinen Klebstoff verwenden müsste.
Auf den Bildern ist die Neugravur der schon angesprochenen Stauraumluke am Bug zu sehen, das Verspachteln einer falschen Aussparung für einen Aufstiegshilfe, das verklebte und verspachtelte Heckteil des Fahrzeugs, viele Draht-Handgriffe und Schweißnähte an der Oberwanne. Diese Schweißnähte habe ich nachgebildet mit gezogenem, grauen Gussast.
Grau deswegen, weil man es beim Verwenden / verkleben besser gegenüber des grünen Revellplastiks erkennen kann. Hierbei habe ich nichts weiter "geformt", denn die Schweißnähte der modernen Zeit sind eher glatte Verdickungen - im Gegensatz zu den Schweißraupen bei gepanzerten Fahrzeugen aus dem 2. Weltkrieg oder der frühen Nachkriegszeit.

 

 

 

 

 

Teil 2: Fahrwerk

 

Fahrwerk "beweglich machen"

 

Seitens des Herstellers Revell ist nicht vorgesehen, dass man die Räder einlenken oder die Zwillingsachsen verschränken kann. Dabei hat der 'echte' Spähpanzer sogar vier lenkbare Achsen, um so trotz seiner Grösse einen kleinen Wendekreis zu haben - selbst oder gerade im Gelände. Die verschränkbaren Achsen dienen dazu, die Geländegängigkeit zu erhöhen. Durch diese Maßnahmen hat der Spähpanzer Luchs fast die gleichen Fahrfähigkeiten im Gelände wie ein Kettenfahrzeug.

Im Hinblick auf mein Modell will ich das umsetzen, da ich das Fahrzeug dynamisch auf einer Vignette darstellen möchte - mit den eingelenkten Vorderachsen und (zumindest hinten) verschränkten Hinterachsen.
Dazu durfte ich mir - im Anblick der Bausatzteile - wieder ausgiebig Gedanken machen, wie ich mein Vorhaben modellbauerisch umsetzen kann. Beim Betrachten der Achskonstruktion ging mir eine Idee durch den Kopf, die ich auch so durchführen konnte.

 

Achsen mit Lenkeinschlag

 

 

 

 

Dann sind mir die Schraubenfedern der Stoßdämpfer ins Auge gefallen, die produktionsbedingt vermutlich seinerzeit nicht anders dargestellt werden konnten und aussehen wie schräge Ringe, aber nicht Spiralfedern.

 

Spiralfedern herstellen

 

Wie auf dem nebenstehenden Bild zu erkennen ist, sind die angegossenen Stoßdämpferfedern dargestellt ... aber bei näherer Betrachtung falsch. Rein optisch sehen sie aus wie Spiralfedern, sind aber eben nur schräge Ringe. Ein weiterer Fehler dieser (im Bausatz insg. acht "Federn") ist der Komplettguß. Am Fahrzeug selbst sind die Federn sozusagen 'hohl', aber spritzgußtechnisch ist dies nicht anders zu lösen.
Wenn man als Modellbauer also korrekte Federn am Modell haben möchte, führt kein Weg an einer Eigenkonstruktion vorbei. Für mich ergaben sich zwei Sachen, die es zu überlegen galt. Dabei handelt es sich:

a) Wie bekomme ich korrekte Federn hin - mit gleichmässigen Abständen zwischen den Wicklungen?
b) Wie kann ich die neuen Federn ersetzen - und zwar so, dass sie auch halten?

Nach einigen Überlegungen, Messungen und Versuchen entschied ich mich für Messingdraht der Stärke 0,8mm. Dieser ist stabil genug, andererseits aber auch biegsam und in gewissem Maße auch noch verformbar. Damit meine ich, dass die fertige Feder ohne Aufwand noch etwas gestreckt oder gestaucht werden kann.
Den Draht "von Hand wickeln" haut nicht hin - und so kam mir die Idee, dafür eine Holzschraube zu nutzen. Diese hat größere Abstände zwischen den Windungen als eine Metallschraube, und nach Messungen stellte sich heraus, dass für den Maßstab 1/35 eine Spanplattenschraube der Grösse 70 x 5mm den richtigen Durchmesser ergibt.
Zuerst versuchte ich einen Draht zu wickeln - aber das Ergebnis waren unregelmässige Federabstände. So testete ich es, zwei Drähte auf einmal zu wickeln ...

Beim Wickeln des Drahtes um die Schraube muss man drauf achten, dass der Draht auf Spannung gehalten wird und sich also eng an die Schraube anschmiegt. Nur so erhält man 'gerade Wicklungen' mit identischen Abständen. Das Abschneiden auf die passende Länge ist danach die leichteste Übung.

In Bezug auf das Verbauen meiner selbstgemachten Federn kam ich zu dem Entschluß, dass die Enden jeweils mehr Auflage- ist gleich Klebefläche brauchen als der Draht einfach hergibt. Also brauche ich eine Art 'Adapter' ... und als Kleber nicht der normale Sekunden-, sondern 2-Komponentenkleber. Dieser hält mehr Belastung aus, bevor er nachgibt.

 

Achsschwingen beweglich

 

Nach der Stellprobe wurden die Federn verklebt - und der nächste Arbeitsschritt bestand darin, diese neu aufgebauten Achsschwingen ebenfalls beweglich zu machen.
Durch ausgiebiger Betrachtung verschiedener Fotos von LUCHSen im Gelände (oder auch auf einer Wellenbahn) brauchte ich 'nur' eine bewegliche Achse. Meine Gedanken dahin waren einfach, die Umsetzung dazu erwies sich jedoch wieder als zeitaufwändig und war geprägt von Genauigkeit bei den Arbeiten!

 

Vervollständigen der Wanne

 

Nachdem die Einzelteile der Achsen soweit vorbereitet waren, konnte ich diese zueinander fügen - wie man auf dem rechten Bild erkennen kann.
Damit die ganze Konstruktion auch Sinn macht - und ich später die Achsen in verschränktem Zustand fixieren kann, habe ich die Resinreifen mit etwas Holzleim an den Achsen verklebt. Durch den Holzleim halten die Reifen verhältnismässig fest auf den Achszapfen, lassen sich aber wieder problemlos lösen - und auch die Leimreste an Reifen und Achsen sind ganz leicht mit dem Fingernagel zu entfernen.

 

Nun konnte ich mich wieder der Oberwanne widmen - mit den weiteren Anbau- und vor allem Ätzteilen!
Die folgende Bilderserie zeigt die Zusatzteile an der Oberwanne, Heck- und Bugbereich, die ich mit den Ätzteilen von EDUARD und Resin-Abschlepphaken von PERFECT SCALE verbaut habe. Die Schläuche oben auf der Wanne habe ich mittels Schrumpfschläuchen verwirklicht, da das Bausatzteil nicht so gut wirkt.
Zur Herstellung dieser Schläuche habe ich eine Sheetstange in entsprechendem Durchmesser verwendet, das zusätzlich mit einem dünnen Draht umwickelt wurde. Den Schrumpfschlauch schob ich dann drüber und mittels Feuerzeug wurde dieser 'geschrumpft'. Nach dem Erkalten den Schlauch von der Stange runterziehen, den Zusatzdraht ebenfalls herausziehen und die Schläuche auf die richtige Länge schneiden, um sie abschließend zu verkleben.

 

Revell hat an der rechten Wannenseite - zwischen den Doppelachsen - "etwas dargestellt", das man auf den ersten (und auch zweiten) Blick nicht erkennen kann. Soll es ein Staufach oder sonstwas sein?
Nach Recherche an Originalbildern kommt man dann darauf, dass dieser Bereich tatsächlich ein Staufach ist - und zwar für zwei Unterlegkeile! Glücklicherweise hat EDUARD hier aufgepasst und dem Modellbauer geholfen. Der 'Staukasten' wurde vorher bereits verbaut (siehe oben) - und jetzt waren die Unterlegkeile sowie die Halterung derselben an der Reihe!

Die Keile falten (wobei die Rundung etwas knifflig war) und in die Staukästen einpassen. Ich habe im Endeffekt allerdings jetzt nur einen Keil angebracht, um den Staukasten besser zur Geltung zu bringen.

 

Im Bereich der Oberwanne fehlte nun nur noch ein Teil ... das Außenbordwerkzeug! Auch dafür hat Eduard einige Verbesserungen vorgesehen, wobei das Aufwändigste die Halterungen sind. Aber auch die Werkzeuge an sich (vor allem Schaufeln und Säge) können hier verfeinert werden.
Auch die Abschleppstange aus dem Bausatz bedurfte der Nacharbeit, da der Durchmesser dieser Stange etwas zu klein ist. Darum trennte ich die Halteösen ab und verklebte sie an einer Sheetstange, die dem Original besser entspricht (von der Stärke her). Zudem brachte ich die richtigen Halterungen für die Schleppstange an der Oberwanne an, die später noch mit Sicherungssplint und -kettchen verfeinert wird.

Beim Außenbordwerkzeug gilt es aufzupassen, denn hinten rechts soll man etwas (lt. Bauplan) anbringen, was es am Luchs nicht gibt: ein Kettenspannschlüssel!
Auch hier was das Studium von Originalaufnahmen hilfreich, das zudem die richtige Positionierung zeigte.

 

Jetzt konnte ich das Werkzeug an den korrekten Stellen mit Sekundenkleber anbringen. Anschließend habe ich die Achsen an die Unterwanne 'gesteckt', um die die nachfolgenden Bilder zu machen. Hier sind auch nochmal einige Detailaufnahmen von PE-Teilen ...

 

Anpassen und fertigstellen des Fahrwerks

 

Der LUCHS wird später nicht waagrecht auf der Base stehen, sondern in leichter Bergabfahrt. Dazu müssen die Doppelachsen leicht verschränkt bzw. "im Winkel" dargestellt werden. Bisher fehlen aber noch alle Antriebswellen, Lenkgestänge, Stoßdämpfer und Spurstangen.
Grund hierfür ist einfach, dass diese Elemente für einen waagrecht stehenden LUCHS gedacht sind - was aber mein Modell nicht wird. Deswegen habe ich das Modell mit Achsen und angebrachten Rädern auf die vorgefertigte Base gestellt und die Doppelachsen vorher an den Drehpunkten mit Plastikkleber beträufelt. Nach der Ausrichtung des Modells blieb dies dann über Nacht stehen, damit der Kleber vollkommen aushärten konnte und die Achsen somit in ihrer endgültigen Position fixiert waren.

Nach dem vorsichtigen Abnehmen der Räder sowie säubern von Holzleimresten konnte ich jetzt mit dem Verbauen der oben genannten Teile beginnen. Einige Stangen konnten bleiben, wie sie waren ... andere mussten verkürzt oder verlängert werden.
Hier war nochmals ein großer Zeit- und Arbeitsaufwand von Nöten - und das, obwohl ich hier nicht 100%ig genau sein musste.

Mit Abschluss dieser Arbeiten war der aufwändige Umbau von ...

 

 

Wanne und Fahrwerk fertig

 

 

 

 

Teil 3: Der Turm mit 20mm BMK

 

Der zweimännige Turm des Spähpanzer 2 hat seitens Revell die richtige Grösse und Ausmaße, ist aber in der Spritzgussausführung recht einfach gehalten. Durch viele Vergleiche zwischen dem Original- und dem Bausatzturm waren viele Änderungen, Verfeinerungen und Umbauten vorzunehmen.

Die noch einfachste Verbesserung war die Verwendung des gedrehten Metallrohres von SCHATTON. Alleine die feine Ausbildung des Mündungsfeuerdämpfers rechtfertigt den Preis für dieses Stück Metall!
Nach dem Absägen des Bausatzrohres ist zu beachten, dass das neue Rohr nicht mittig, sondern seitlich angebracht wird. Das hat damit zu tun, dass das Waffengehäuse der Maschinenkanone Rh202 von Rheinmetall 'liegend' in den Waffenträger eingebaut wird und das Rohr so seitlich links in der Rohraufnahme liegt.
Hier ist das dreiteilige Bauteil vorerst noch gesteckt - und die 'Rohrwiege' liegt um 180° verkehrt.

 

Ich baue einen Spähpanzer 2 in der Version A1, also noch mit dem IR-Weißlicht-Zielscheinwerfer. Ab A2 wurde dieser zu Gunsten des wesentlich besseren Wärmebildgeräts (WBG) ersetzt. Aber mein LUCHS wird auch noch gelb-oliv und bekommt keine Flecktarnung.
Als ich mir allerdings die beiden Spritzlinge für den Scheinwerfer anschaute, konnte ich nur noch die Augen verdrehen ... denn dieser hatte rein gar nichts mit dem Original zu tun - weder von der Grundform noch von den richtigen Außenmaßen ...

Dieser Umstand nötigte mich dazu, das Bauteil korrekt aufzubauen. Teils aus meiner Erinnerung, teils von einer Vorlage im Internet brachte ich die ursprüngliche Säulenform des Bausatzteils zu einer Würfelform. Dann musste die Schutzklappe erneuert werden, der Tragegriff neu und weitere Details - alles mit Plastikplatten oder -profilen von Evergreen.
Das Verbessern des Scheinwerfers beschäftigte mich einige Stunden ... Ich hätte die Alternative gehabt, aus dem 'uralten' MARDER-1-Bausatz von Tamiya einen korrekten Scheinwerfer zu entnehmen, doch hätte mir dieser dann dort gefehlt.

 

Der LUCHS-Turm ist sehr einfach und glatt gehalten - und hat leider einige gravierende Mängel!
Der Ansatz der Gurt-/Hülsenauswurföffnung rechts am Turm ist zu klein dimensioniert. Die Abluftöffnung für die Waffenanlage (am Turm vorn links) steht nicht über die Turmkante hinaus, die Panzerung zwischen Kommandanten- und Richtschützenluke ist schräg dargestellt, es sind keine Turmzughaken vorgesehen und Schweißnähte wurden ebenso nicht berücksichtigt.

Weiterhin war die Regenabdeckung der Kanone oberhalb der Höhenrichtanlage viel zu dick, die seitlich angebrachte Nebelmittelwurfanlage zu hoch am Turm angesetzt, viele Schrauben rund um die Rohrwiege fehlten, der Verlängerungsarm für den Zielscheinwerfer fehlte und die Turmluken waren auch sehr einfach dargestellt.
Zum Schluß mißfiel mir noch sehr stark die Darstellung der Waffenaufnahme für das Turm-MG ... was allein mir wieder ein paar Stunden Arbeit verschaffte.

   

 

 

Die Nebelmittelwurfanlage aus dem Bausatz kann mit Hilfe von Ätzteilen etwas 'aufgepeppt' werden, aber nur durch Anbringen von Nachbildungen der Sicherungskettchen. Da mir aber das Zurüstset von VOYAGER vorliegt, werde ich diese auch verwenden.
Die Darstellung der gedrehten Nebeltöpfe, die Halterungen und die Sicherungskettchen sind einfach filigraner dargestellt.

 

 

Nach viel mehr Arbeit, als ich anfangs vermutet habe und mir lieb war, konnte ich den Turm "lackierfertig" machen. Gefühlt hatte ich in dieses kleine Teil (zur Grösse des ganzen Modells gesehen) mehr Aufwand investiert als bisher in die Wanne. Aber ich denke, die Mühen haben sich gelohnt ...

 

 

Turm fertig

 

 

Teil 4: Farbgebung

 

Grundierung

 

Durch den vielfältigen Einsatz verschiedenster Baumaterialien ist es angeraten, vor der 'richtigen Farbe' eine Grundierung des Modells zu machen! So werden die Haftflächen für die Farbe einheitlich - und man kann erkennen, wo man möglicherweise am Rohbau des Modells noch nacharbeiten muss.
Da ich noch Mr. Surfacer im Vorrat habe, verwende ich diesen Flüssigspachtel nach wie vor. Den dünnsten Mr. Surfacer 1200 verdünne ich aber nochmals mit ca. 50%; Mr. Thinner ist dazu ideal geeignet. So wird der Spachtel so dünn, dass er trotzdem problemlos durch die Airbrushpistole geblasen werden kann - ohne zu verstopfen ... und ist so dünn, dass er nicht "aufträgt" oder Details verkleistert. Eine deckende Schicht wird mit 2maligem dünnen Überzug erreicht.

Gewohnheitsmässig habe ich dann auffällige Ecken und Kanten vorschattiert, wobei sich dieser Arbeitsschritt im Nachhinein als überflüssig erwiesen hat. Das Mattschwarz von Tamiya wurde ebenfalls verdünnt, etwa im Verhältnis 7 Teile Farbe : 3 Teile Verdünner.

 

Grundlackierung

 

Da ich einen LUCHS der 1. Generation baue (mit Weißlichtscheinwerfer, Zeitraum um 1977), ist natürlich das bekannte BW-GELB-OLIV als 'Tarnfarbe' verpflichtend. Und über diesen Farbton wird in Modellbauerkreisen immer wieder gefachsimpelt, welches denn nun die richtige Modellbaufarbe ist ... die der Farbe RAL 6014 am Genauesten entspricht.
Ich kann mich dessen auch nicht entziehen, wobei man hier nicht sklavisch genau die richtige Farbe haben muss. Und das aus mindestens drei Gründen:

1. Das originale Gelb-oliv veränderte die Farbe und/oder bleichte recht schnell aus, wenn ein so lackiertes Fahrzeug viele Monate Wind und Wetter ausgesetzt war.
2. Im Modellbau verändert sich die Grundfarbe, wenn man weitere Farbarbeiten (Filter, Fading, Washes ...) durchführt.
3. Aufgrund des verkleinerten Maßstabes sollte man die ürsprüngliche Grundfarbe aufhellen - bei 1/35 um ca. 10%, um die maßstäbliche "Lackhelligkeit" zu erreichen.

Nach einigem Recherchieren in Sachen Farbe entschied ich mich, dieses Mal eine Farbe von VALLEJO MODEL AIR zu verwenden (siehe Bild). Diesen Grundfarbton habe ich aber nicht zusätzlich aufgehellt, weil ich gutgläubig davon ausgegangen bin, dass VALLEJO dies bereits vorher mit der airbrushfertigen Farbe gemacht hat.
Ausgehend von der Farbe RAL 6014 werden (neben Model Air) nachfolgende Farben ebenfalls gern verwendet:

HUMBROL 75 - Bronze Green matt
GUNZE H309 - Green FS34079 satin
TAMIYA XF-11 - J.N. Green matt
REVELL 42 - Yellowish olive matt
REVELL 46 - NATO olive RAL 7013 matt
VALLEJO Model Color 70980 - Black Green matt

Diese kleine Aufzählung ist aber nicht abschließend, denn ich habe auch schon gelesen, dass Modellbauer z. B. von Tamiya XF-62 Olive drab oder auch XF-51 Khaki drab verwendet haben. Dieser (ominöse) Bundeswehrfarbton ist also nicht an eine ganz bestimmte Farbe gebunden.

Ich habe die MODEL AIR gut aufgeschüttelt, zudem nochmals leicht verdünnt, mit einem Tropfen Trocknungsverzögerer versehen und überwiegend deckend gebrusht - bis auf die vorschattierten Stellen ... Die Gummifarbe der Reifen habe ich nach Bauchgefühl selbst gemischt, mit dest. Wasser verdünnt und mit einem Pinsel aufgebracht.

   

 

Erste Farbschattierung

 

Ein einfarbiges Modell erscheint langweilig und uninteressant - und so gilt es, dem Abhilfe zu schaffen. Als erste Maßnahme habe ich mich zum generellen Aufhellen und Abdunkeln entschlossen.
Um bei einem ähnlichen Farbton zu bleiben, habe ich die verwendete Grundfarbe mit wenig PALE SAND (hellbeiger Farbton) aufgehellt, während das Abdunkeln ganz normal mit SCHWARZ erfolgte. Das Verdünnen der Farbmischung ist in diesem Fall Pflicht, denn sonst verstopfen die Model Color-Farben die Düse der Airbrushpistole. Etwas Retarder ist hier wiederum nützlich, damit die Farbe nicht schon vor dem Auftreffen auf die Modelloberfläche trocknet und somit rauh wird.

 

Mit dem Ergebnis - und auch dem optisch starkem Kontrast - war ich zufrieden. Für den Fall, dass man ein Modell darstellen möchte mit mehr oder weniger ausgebleichtem Lack, kann man hier gern ein reines WEISS zum Aufhellen verwenden.
Jetzt folgte das Abdunkeln der Ecken und Kanten ... und das Vorschattieren nach der Grundierung wurde dadurch total überdeckt (= Pre-shading in diesem Fall überflüssig).

 

Auf den obigen Bildern ist gut zu erkennen, dass die angedeuteten Anti-Rutsch-Streifen noch einen anderen Grünton bekommen haben. Dabei handelt es sich um die Model Air-Farbe BLACK GREEN RAL 6015 (No. 71021), die ich unverdünnt aufgepinselt habe.

Dieses Endergebnis ist jetzt sehr kontrastreich und unnatürlich! Selbst bei jahrelangem Stehen im Freien hat ein Fahrzeug nie solche Farbtöne entwickelt. Aber als letzte Maßnahme wurde das Modell jetzt mit stark verdünnter Grundfarbe (40:60) RAL 6014 zweimal übernebelt; aus ca. 30cm Entfernung ...

 

 

Anbringen der Decals

 

Nach dieser Grundlackierung habe ich das Modell mit Klarlack versiegelt und die Oberfläche so vorbeireitet, dass sie glatt ist und die Decals nicht das 'Silbern' (= glänzen) anfangen durch eingeschlossene Luftblasen unter dem Bildchen.
Neben den Bausatzdecals suchte ich mir noch das ein oder andere aus meiner Resteschachtel und brachte dann die Decals auf das Fahrzeug auf. Dazu verwendete ich natürlich das Weichmacherset von MICRO - Set & Sol. Nachdem die Decals mindestens eine Nacht an- bzw. austrocknen konnten, folgte noch eine Versiegelung mit Klarlack seidenmatt.

 

WEATHERING: Filter und Washing

 

Trotz der ersten Schattierungen (Pre-shading) sieht das Fahrzeug noch eintönig aus. Um dies zu beseitigen, also der Grundfarbe GELB-OLIV (RAL 6014) mehr Schattierungen zu geben, suchte ich mir zwei passende Filterfarben und trug diese mit einem feuchen Rundpinsel Gr. 5 auf. Dies ist zeitaufwändig, da der aufgetragene Filter immer erst durchtrocknen soll, bevor man den nächsten Filter verwendet.
An manchen Bereichen trug ich den Filter zwei- oder dreimal auf, um noch mehr Farbunterschiede zu erzielen ...

Das dunkle Washing kam nach den Filtern. Hier verwendete ich allerdings einen dünneren Rundpinsel und zeitweise sogar Pinsel der Gr. 2/0, um lediglich die markanten Details zu betonen. Wo zuviel der Washbrühe hinkam, dort konnte man sogar nach dem Antrocknen dies mittels eines sauberen und mit White Spirit befeuchteten Pinsel wieder abtragen.

 

Schneetarnung

 

Hier stand ich vor einer Herausforderung! Viele schneegetarnte Modelle, die man im Internet findet, stammen aus der Epoche 2. Weltkrieg - und sind zum Großteil über alles weiß getarnt. Darunter findet man dann auch Modelle mit verblichener oder abgeschabter Tarnung ... aber all das entspricht nicht dem Tarnschema der Bundeswehr oder der Anwendung selbiger.
Die Tarnflecken wurden bei Bundeswehrfahrzeugen hergestellt aus einer Pulver-Wasser-Mischung, welche als Schlemmkreide bezeichnet wird. Mittels der Waschbürste aus dem Fahrzeugzubehör wurde die zähflüssige Schlemmkreide dann aus das Fahrzeug geschmiert. Dabei waren keine richtigen Vorgaben gesetzt, jeder Fahrer / Besatzung konnte ihren Pkw, Lkw, Panzer nach eigenem Gutdünken mit weißen Flecken versehen. So kamen teilweise die seltsamsten Vorstellungen heraus - bis hin zu komplett weißen Fahrzeugen.

Meine erste Überlegung war: Wie simuliere ich die Schlemmkreide - oder weiße Farbe im Allgemeinen)
Nach einigen Versuchen entschied ich mich zu stark verdünnter Acrylfarbe mit einen großen Zusatz an Kreidepulver. Beim ersten Auftragen mit einem dünnen Flachpinsel legte ich die Konturen der Tarnflecken fest. Diese erste Schicht war jedoch nicht deckend. Da meine Mischung am Modell zügig trocknete, konnte ich recht schnell eine zweite und dritte Lage Kreide 'aufschmieren', und zwar solange, bis mir der Deckungsgrad der Farbe gefiel.

 

WEATHERING der Schneetarnung

 

Theoretisch könnte ich die Flecken so lassen - direkt nach dem Tarnen, praktisch aber sieht es am Modell nicht besonders gut aus. Darum musste ich die Schneetarnung dem Fahrzeug angleichen, das Weiß und Grün des LUCHS miteinander etwas verblenden.
In der Hauptsache verwendete ich dabei die beiden Filter der Firma SIN, die sich nach meiner anfänglichen, leichten Skepsis gut dafür eignen. Auch hier fanden mehrere Durchgänge statt, bis ich zu einem ansehnlichen Ergebnis kam. Teilweise mischte ich die Farben miteinander oder gab noch andere Sachen tröpfchenweise hinzu, um noch mehr Farbvielfalt zu erreichen. Ein weiterer Effekt war, dass das helle (fast blendende) Weiss abgemildert wurde.

 

 

WEATHERING: Mapping

 

Diese Farbtechnik verwendete ich ebenfalls das erste Mal. Durch das Mapping sollen einheitliche Flächen im selben Farbton teilweise scharfe Kanten erhalten und auf der anderen Seite mit der Grundfarbe verschmelzen. Auch soll der Eindruck entstehen, dass aufgetragene Farbe an solchen Stellen abgeblättert ist.
Als Farbe bot sich bei den Schneeflecken weiße Ölfarbe an. Diese wird minimal und unverdünnt aufgetupft und mit einem Pinsel leicht verteilt bzw. abgezogen. Der Pinsel soll dabei leicht mit White Spirit befeuchtet sein. Wie das aussieht, kann man recht gut auf den folgenden Bildern erkennen.

 

WEATHERING: Chipping

 

Ich will meinen Spähpanzer darstellen im Gelände - unter der Maßgabe auf einem Truppenübungsplatz. Durch das Fahren im Gelände und durch das Arbeiten am Fahrzeug bzw. Auf- und Absteigen entstehen Kratzer und Farbabplatzer am Fahrzeug. Das stellt man ebenfalls mit Farbe dar, die zum Gesamtaussehen des Modells passen soll.
Ich komme für dieses Chipping am Besten mit Farben von VALLEJO MODEL COLOR zurecht. Die entsprechenden, also passenden Farbtöne verdünne ich etwas mit Wasser und zwar so, dass sie gerade noch leicht deckend ist. Als Hilfsmittel verwende ich eine selbsterstellte Nassmalpalette, damit die Vallejofarbe nicht nach kurzer Zeit eintrocknet.

Weiterhin ist ein dünner Pinsel unabdingbar. Ich komme mit der Grösse 5/0, besser noch 10/0, am Besten zurecht. Beim Anbringen der Kratzer muss ich mich ein jedes Mal bremsen, damit ich es nicht übertreibe. Denn sonst wirkt das Chipping nicht - und ich verunstalte nur mein Modell.

 

WEATHERING: Ablaufspuren

 

Durch die Feuchtigkeit im Winter, abgetaute Schneereste auf dem Fahrzeug, Regen, Wasserspritzer usw. entstehen Wasserablaufspuren an den senkrechten Seiten des Fahrzeugs. Weiterhin haben alle Fahrzeuge gemein, dass sie aussehen, als hätten sie einen Grauschleier auf der Fahrzeugfarbe.
Um dies umzusetzen, eignet sich das gezeigte RAINMARKS sehr gut! Die gezeigten Filter (wie schon oben) musste ich nochmal genauso anwenden wie weiter oben beschrieben, allerdings jetzt zu dem Zweck, die Chipps am Fahrzeug etwas zu verblenden. Das Chipping machte einen 'sehr harten' Eindruck beim Betrachten - und gegen eine Verblendung durch die Filter sprach überhaupt nichts.

Nach diesem weiteren Verblenden kamen die Regen- o. Wasserspuren an die Reihe. RAINMARKS wird dünn und senkrecht aufgetragen - dann kann es antrocknen. Und nun wird diese Farbe mit einem leicht feuchten Pinsel wieder nach unten abgezogen. Hier muss man wieder aufpassen, dass man nicht übertreibt, sonst ist die Farbe komplett vom Modell entfernt und der gewünschte Effekt verschwunden.

 

 

WEATHERING: leichtes Verschmutzen

 

Damit das Fahrzeug wirklich ein Aussehen bekommt, als wenn es im Einsatz wäre, wählte ich als nächsten Schritt das leichte Verschmutzen.
Auch dies ist wieder eine Arbeit mit dem Pinsel und von der Vorgehensweise des Benutzens ähnelt es stark den Wasserablaufspuren. Dünn auftragen - trocknen lassen - abziehen und dabei leicht an Ecken und Kanten zurückbehalten. Durch die dunkle Farbe und etwas andere Konsistenz diese Produkts entsteht dann der nachfolgend zu sehende Effekt.

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Nach diesem Alterungsschritt habe ich das Außenbordwerkzeug mit Acryl- und Ölfarben bemalt.

 

WEATHERING: Fahrwerksverschmutzung

 

Gegen Ende des Winters setzen Tauperioden ein. Der Untergrund wird matschig bzw. nass - und dementsprechend schauen die Fahrzeuge im unteren bzw. Fahrwerksbereich aus. Um dies umzusetzen, habe ich mir eine 'dreckige' Farbmischung zusammengerührt und diese mittels Airbrush im Fahrwerksbereich aufgesprüht.

 

Nach der Grundverschmutzung des Fahrwerks braucht dieser Bereich noch eine Struktur, die nach deren Trocknung zusätzlich noch mit Farbe gestaltet werden sollte. Ich suchte mir aus meinem Fundus wieder verschiedene Farben, Pigmente und Spachtel zusammen und mischte mir daraus eine zähe Pampe, die ich mittels eines alten Rundpinsels dann im unteren Bereich des Modells auftupfte.

Über alle Einzelschritte des Färbens habe ich keine Bilder bzw. Beschreibung, da ich vieles aus dem Bauch heraus versucht und gemacht habe.

 

Einer der letzten Arbeitsschritte war das Einpassen der Besatzung. Die Figuren der Fa. DOLP bedurften etwas Nacharbeit und wurden logischerweise außerhalb des Fahrzeugs bereits bemalt. Das Einpassen - vor allem im Turm - erforderte es, diese Halbfiguren nochmal im Bauchbereich zu kürzen, denn sonst hätten beiden zu sehr aus dem Turm herausgeragt.
Die Fahrerfiguren erhielten unten dran eine "Verlängerungsstange", damit ich sie innen am Fahrzeugboden verkleben konnte.

Zudem wurden die schon weiter oben gezeigten Einzelteile jetzt am Modell verbaut.

 

 

Hier beende ich meinen Bau- und Bemalbericht über den Spähpanzer 2 LUCHS. Alle Einzelschritte habe ich nicht dokumentiert, einige Farbver- oder -ausbesserungen sind nicht erwähnt. Diverse Sachen, z. B. für Farbangleichungen am Fahrzeug oder dem Matsch im Fahrwerksbereich sparte ich mir.
Ich hoffe jedoch, dass ein Leser dieses Berichts die ein oder andere Anregung mitnehmen kann und sich beim Bauen oder Bemalen seines eigenen Modells inspiriert fühlt.

Das fertige Modell, im Gelände stehend, ist hier zu sehen.

 

 

 

E N D E

 

 

 

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