Zum Bau der nachfolgenden Vignette entschloß ich mich kurzfristig, als ich die SAAB DRAKEN fertig gebaut hatte.
Das kleine Flugzeugmodell im Maßstab 1/72 war mir "zu schade", dass es nur einfach so im Regal oder der Vitrine steht und dadurch zwischen meinen
großen Modellen untergeht.
Allerdings wollte ich nicht allzuviel Zeit und Mühen dafür verwenden - meine Aufwendungen dafür schon "in Grenzen halten".
Die nachfolgenden Bilder sind auch schon auf der "DRAKEN-Seite" zu sehen.
Der erste Schritt war die Suche nach einer geeigneten Basis für das Modell. Hier war die Grösse, speziell die Außenmaße entscheidend, damit die DRAKEN
gut zur Geltung kommt und nicht von einer großen Base mehr oder weniger erschlagen wird.
Von einem Modellbaukollegen erhielt ich einige Holzbretter, deren Ränder bereits bearbeitet waren. Drei kleinere Bretter hatte ich in meinem Fundus liegen
und testete mittels einer Stellprobe, welches dieser Brettchen am Besten mit dem Flugzeug aussieht. Das kleinste Brettchen "machte dann das Rennen" und
wurde verwendet.
Zuerst schliff ich das Holz mit einem 150er Schleifpapier leicht an, um die Holzstruktur noch besser zur Geltung zu bringen und das Brett für die
Lasur vorzubereiten. Für die Lasur verwendete ich eine Flüssigkeit mit der Bezeichnung WALNUSS, die ich in einem Heimwerkermarkt gekauft hatte.
Aufgetragen wurde die Lasur mit einem großen Flachpinsel. Diesen Vorgang wiederholte ich einmal, damit die Lasur auf der gesamten Fläche schön satt
deckte und auch die Ränder entsprechend abgedunkelt waren. Dabei pinselte ich auch unter den Rand, um kein Fleckchen unbehandeltes Holz zu haben.
Während ich die Lasur trocknen ließ, bereitete ich mir eine Papierschablone vor, die die Grösse der Landebahn samt der Ränder darstellt. Den Außenrand
dieser Vignette ließ ich geschwungen verlaufen, da eine gerade Kante nicht soviel an optischer Wirkung erreicht.
Das nächste Bild zeigt das bereits abgeklebte (maskierte) Brett. Dafür benutzte ich Malerkrepp, dass ich vor der Verwendung auf dem Holz einmal auf meinen
Unterarm klebte, um die Haftwirkung etwas zu mindern. Die Arbeitsschritte des Lackierens habe ich nicht fotografiert, werde sie aber kurz beschreiben.
Nachdem die Lasur nach etwa einer halben Stunde in das Holz eingezogen und so "staubtrocken" war, habe ich das Brett wiederum leicht angeschliffen und danach
mit Klarlack versiegelt. Dafür nahm ich ein Parkettversiegelungsmittel, das ich mit der Airbrush auftrug. Diese Arbeitsschritte wiederholte ich mehrmals
(schleifen - versiegeln), bis die Oberfläche des Brett's vollkommen glatt und leicht glänzend war.
Bei jedem Schleifvorgang verwendete ich Schleifpapier mit immer feinerer Körnung: 320 - 400 - 800 - 1200 Nach dem letzten Schleifen (das eher schon ein
Polieren war) kam die letzte, dünne Schicht Klarlack auf die Oberfläche, so dass der von mir beabsichtigte Effekt entstand.
Die Trocknungsphasen zwischen den einzelen Brushes waren sehr kurz, ca. 15 Minuten - lediglich nach der letzten Versiegelung wartete ich eine halbe Stunde,
bevor ich das Brett mit Klebeband maskierte.
Ich habe das Brett komplett mit dem Malerkrepp beklebt, danach meine Papierschablone aufgelegt und ausgerichtet. Als mir die Position der Schablone (= Landebahn)
gefallen hat, wurde die Schablone ebenfalls mit einigen Klebestreifchen fixiert und danach schnitt ich mit einem scharfen Skalpell an den Rändern der Schablone
entlang.
Jetzt konnte ich das 'überflüssige' Klebeband vorsichtig abziehen und hatte - direkt auf dem Holz - die Fläche für die Landebahn freiliegen. Zur Gestaltung der
Bahn habe ich mir zwei Möglichkeiten überlegt:
1. Aufkleben von Schleifpapier (als Asphaltdarstellung)
2. Aufstreichen von Gips und gravieren, anschließend grau bemalen (für Betonplatten)
Auf dem nächsten Bild erkennt man, dass ich mich für die zweite Version entschieden habe.
Der Gips wurde angerührt und mit einer Spachtel dünn auf das Holzbrett aufgetragen. Nachdem er hart geworden ist, habe ich die Oberfläche mit 200er Schleifpapier
plan geschliffen und gleichzeitig etwas Struktur hineinbekommen. Jetzt konnte ich mit einem Lineal und einem Skalpell die Betonplatten gravieren. Weiterhin
habe ich verschiedene Ausbrüche aus dem Beton, sowohl mitten in einer Platte als auch an den Rändern mit dem Skalpell gemacht.
In die Graviernähten ließ ich dann eine dunkle Washingbrühe laufen, um diese Vertiefungen bereits zu betonen. Diese Vorgehensweise nennt sich
Pre-Shading (vorschattieren).
Im nächsten Schritt kam wieder die Airbrush zum Einsatz. Die Acrylfarbe ZEMENTGRAU habe ich stark wolkig auf den Gips aufgesprüht. Das Pre-Shading ist auf dem
Bild nicht so sichtbar - die Schattierung schimmert aber noch durch die jetzt graue Oberfläche.
Nach kurzer Trocknungszeit kamen verschiedene Washings zum Einsatz, die ich mir auf die Schnelle vorbereitet habe. Die Farbtöne dafür (dunkelgraue & -braune)
habe ich "aus dem Bauch heraus" gemischt. Als Verdünner für die Ölfarben nahm ich hier Feuerzeugbenzin, da dies eine sehr schnelle Verdunstungs- und
Trocknungszeit aufweist. Das Washing habe ich mit einem dünnen Rundpinsel gemacht.
Dann ging ich gleich zum Trockenmalen (Drybrushing) über. Jetzt nahm ich Öl- und Enamelfarben, die heller als das Grau der Landebahn sind, sogar ein leicht
abgetöntes Weiss habe ich benutzt. Mit einem weichen, etwas breiteren Flachpinsel betonte ich somit die erhabenen Stellen.
Aber ich griff beim Trockenmalen auch noch auf dunklere Farben zurück, um Gummiabrieb darzustellen.
Danach habe ich einen weiteren Teil des Klebebandes entfernt.
"Nur Betonpiste" war mir etwas zu eintönig und ich habe den Randstreifen der Start-/Landebahn in Angriff genommen. Dafür habe ich Grasstreumaterial als Basis
verwendet, um das Holz abzudecken. Das freigelegte Holz wurde mit UHU dünn eingestrichen, bevor ich die Grashalme mit dem Finger drauf rieseln ließ und leicht
andrückte.
Anschließend riss ich etwas Material von HEKI-Decoflies-Matte und verklebte dieses ebenfalls. Dieses Flies erzeugt den Effekt einer Wiese mit höherem
Gras.
Jetzt waren fast alle Arbeiten erledigt und ich entfernte das restliche Klebeband. Lediglich die Beschriftung der Vignette bzw. der Name des Modells fehlte
noch.
Nach mehreren Gedanken über die Gestaltung entschied ich mich zur Darstellung der schwedischen Flagge - in Anlehnnung an die schwedische DRAKEN. Erst entwarf
ich einige Muster am Computer - und nach einem Vergleich entschied ich mich für die nachfolgende "Fahne". Ausgedruckt habe ich diese auf Fotopapier und dann
auf eine dünne Plastikplatte aufgeklebt, bevor ich sie auf dem Holzbrett plazierte.
Die Erstellung dieser Vignette hat ca. sechs Stunden gedauert, wobei die Hälfte der Zeit für Trocknungsphasen verbraucht wurde.
Und so sieht das Werk mit der SAAB DRAKEN aus.
E N D E
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